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Filmklappe – Jugendaustausch der Städtepartner die Erste!


                                          

„Viele Grüße an Herrn Wieland“, gab Bürgermeister Alexander Noak den Schülerinnen und Schülern des Grundkurs Französisch am Dienstag, den 6. Februar, mit auf den Weg. Die persönliche Verabschiedung von der jungen Korntal-Münchinger Delegation am frühen Morgen war ihm wichtig. Denn dieser Städtepartner-Austausch von 14 Deutschen (11 Jugendlichen und 3 Erwachsenen) und 7 Franzosen (5 Jugendliche und 2 Lehrer) war in vielerlei Hinsicht ein besonderer: „Ich finde es klasse, dass ihr euch mit den Schülern aus Mirande mit Europa bewusst auseinandersetzt“, lobte er. Mit auf der Tour war Video-Producer Claus König, der die Erlebnisse des Austausches mit der Kamera festhielt. Noch beim Winken auf dem Saalplatz rief Bürgermeister Alexander Noak ihnen nach: „Ich bin schon ganz gespannt auf eure Erlebnisse und die Antworten, die ihr mit nach Hause bringt.“

Die Anspannung vor dem ersten Treffen war groß

Gespannt waren alle Straßburg-Mitfahrenden wie ein Flitzebogen. Wie würde die erste Begegnung mit den Franzosen in der Jugendherberge in Straßburg laufen? Reichen die Französisch-Kenntnisse aus? Das erste Treffen war in der Jugendherberge in Straßburg geplant. Schon im Auto kam die Meldung an, dass Traktoren der Bauern die Zufahrt versperren würden. Doch den Korntal-Münchingern gelang die Ankunft noch bevor der große Streik die Straßen vor dem Europaparlament blockierte. Demokratie live!

„Als wir uns in der Jugendherberge zum ersten Mal sahen, war es schon komisch“, erzählt Nina. Statt „Faire la bise“ (Küsschen, Küsschen) streckten die fünf französischen Jugendlichen den Korntal-Münchingern vorsichtig die Hand entgegen. „Wir sind es halt nicht gewohnt, uns Küsschen zu geben, zur Begrüßung. Als wir uns später besser gekannt haben, war das ganz natürlich für uns alle.“ 
Endrücke von der Fahrt nach Straßburg der Jugendlichen der Städtepartner vom 6. bis 7. Februar 2024

Das landwirtschaftliche Internat von Mirande und das Gymnasium im Vergleich

Auf dem Programm stand jetzt die Vorstellung der Schulen des Lyceée Agricole Mirande und des Gymanisums Korntal-Münchingen.  Danach folgte ein Kennenlernspiel zum Auflockern, das Dennis Keifer, Lehrer vom Gymnasium Korntal-Münchingen, vorbereitet hatte.

„Die Franzosen gehen in ein Internat. Da sie eine agrarwirtschaftliche Schule besuchen, wissen sie – im Gegensatz zu den meisten von uns – schon genau, was sie werden wollen“, berichtet Andreja. Hinzu kommt noch, dass eine größere Stadt vom Lycée Agricole weit entfernt ist. „Und wir fahren einfach mit der S-Bahn nach Stuttgart.“

Beim Vesper im Hostel holten die Korntal-Münchinger ihre Butterbrezeln hervor. Die Mirander dagegen tischten dann auf: Mit einer eigenen, im Lycée Agricole produzierten Entenpastete. „Das könnten wir an unserer Schule niemals selbst herstellen“, staunte Josefine. Der Vergleich mit den unterschiedlichen Schulen beschäftigte auch die Jungs. „Eigentlich war vieles ähnlich wie bei uns – und dann doch wieder völlig anders“, fand Josia. „Die Schülerinnen und Schüler aus Mirande zum Beispiel haben keine Gemeinschaftskunde und keine Geschichte. Dort wird lediglich ein sozial-kulturell orientiertes Fach angeboten.“ 

Szenen für die Kamera nachgestellt wie die Profis

Danach zogen die Jugendlichen los – bzw. wollten losziehen, die Stadt zu erkunden. Doch Claus König, der schon die ganze Zeit die Städtepartner-Begegnung filmte, hielt sie zurück. „Könnt ihr eure Begrüßung nochmal nachstellen?“ Also gaben sich alle wieder die Hand und jetzt wurde auch das ein andere Küsschen vor der Kamera ausgetauscht.

„Am Anfang war das mit der Kamera komisch“, meint Timon. Doch schon bald half er mit, das Stativ zu tragen und wurde Teil des Video-Teams sowie alle anderen, die sich nach einiger Zeit wie die Schauspieler vor der Kamera von Claus König bewegten. Das Video wird im Rahmen des 60. Geburtstages der Städtepartnerschaft im nächsten Jahr gezeigt werden.

Baden-Württemberg StiftungNouveaux Horizons

Französisch mit Händen und Füßen

Die Eroberung einer neuen Stadt wie Straßburg war eine weitere Gemeinsamkeit, die die Mirander und die Korntal-Münchinger zusammenbrachte. Beim gemeinsamen Flammkuchen-Essen floss die Unterhaltung dahin – natürlich nur auf Französisch.

„Die Mirander sprechen kein Deutsch und Englisch nur wenig“, erzählte Josefine. „Wir haben uns weniger über politische Themen ausgetauscht als über kulturelle Dinge – wie Schule und Essen u.s.w.“ Beim Tischkicker-Turnier am Abend in der Herberge war Stimmung angesagt. Manchmal eben mit Händen und Füßen. „Auch wenn uns die Franzosen nicht immer verstanden haben – sie waren sehr geduldig mit uns“, meint Josia.

Der nächste Tag fand in der beeindruckenden Kulisse einer alten Villa statt. 

Im Gebäude des Europaparlamentes bereiteten sich die Jugendlichen auf das Gespräch mit Rainer Wieland vor. Auf einem roten Teppich, der am Eingang ausgebreitet war, bat Claus König die Jugendlichen zum Interview:

„Ich bin sehr zufrieden mit der Ausbeute“, meint der erfahrene Video-Producer. Sowohl inhaltlich als auch von den Videoszenen bekam er mehr als genügend Material geboten. Auch wenn die Interviews für die Teams der Städtepartner ungewohnt waren, fand Reyhan gerade diese besonders wichtig: „Ich fand es cool, dass wir die Chance hatten, vor der Kamera unsere Statements zu Europa zu sagen.“ 

Mehr über die Diskussionsrunde mit Rainer Wieland erfahren Sie hier.