Stadtarchivar Andreas Walter kreiert Korntal-Münchinger Weihnachtsbaum
Entstanden ist hier eine selbstkreierte Christbaumdekoration, die bei genauerer Betrachtung einen Blick in die Vergangenheit unserer Stadt bietet, gebastelt am ersten Dezemberwochenende.
„Zur Herstellung benötigt man gar nicht viel, nur Fotoabzüge, Geodreieck, Stift, Schere, Locher sowie sog. Rundkopfmusterbeutelklammern. Und, bei der Suche nach schönen Motiven, hilft selbstverständlich unser Stadtarchiv“, erzählt Stadtarchivar Andreas Walter. „Für die Aufhängung der Lampion-ähnlichen Kugeln empfiehlt sich ein dünner Draht“, weiß er nun aus Erfahrung.
Die städtische Fotosammlung ist so umfangreich und vielseitig, dass die Motivauswahl beinahe schwerfiel. Doch auch selektieren gehört ja zu den wichtigen Aufgaben in der Kornwestheimer Straße 78. Wobei sich nach der Fertigstellung manche Abbildungen als besser erwiesen.
Bunt sollten die Fotos sein. Besondere Freude beim Sichten bereiteten da die farbenfrohen Straßenszenen aus Münchingen von 1964 und die Korntaler Luftaufnahmen von 1969. Letztere hatte der vormalige Stadtarchivar, Alexander Brunotte, erst vor vier Jahren erworben und konnten bislang noch nicht der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.
Wie viele Kugeln den Baum schmücken sollten, verursachte kein Kopfzerbrechen. Welche Zahl ist in der Vorweihnachtszeit schon magischer als die 24? Und gerecht sollte es zugehen. So sind es zehn Motive aus Korntal, neun aus Münchingen, drei vom Kallenberg und zwei aus Müllerheim geworden.
Hier soll aber keine Illusion entstehen. Im Archiv wird nämlich nicht zwischen den vier genannten Ortsteilen unterschieden, sondern nur zwischen den beiden ehemals selbstständigen Gemeinden. Das erleichtert die Arbeit und ist so auch historisch korrekt.
Zu sehen sind
- von Müllerheim auf beiden Kugeln jeweils die Gaststätte,
- von Kallenberg eine Luftaufnahme, die Firma Votteler und eine Totale,
- von Münchingen das Hengelhaus, der Spitalhof, die Stuttgarter Straße, der Birkemer Weg, die Schulstraße, der Kaiserstein, der Bahnhof, das Ensemble Kirche-Rathaus-Hengelhaus und die Wette,
- von Korntal eine gemalte Ortsansicht mit einem Reiter, der Saalplatz, der Betsaal und die Mirander Straße, das Landschloss, zwei Mehrbildpostkarten mit den Kirchen, eine lithografische Totale mit einem Dampfzug, das Rathaus, der Hof Müllerschön und die Villa Eisemann mit der Sternwarte.Die hängt fast ganz oben, denn an der Tannenspitze kann man tatsächlich einen Stern beobachten – einen mittelgroßen „Stroh-Gäu-Stern“.