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Sanierung am Münchinger Rathaus wird aufwändiger


Im Zuge der Zimmerarbeiten wurde festgestellt, dass die Schäden nicht nur die Außenfassade und das Dachgebälk betreffen, sondern auch den Innenbereich des Rathauses beeinträchtigen. Einige Balkenköpfe weisen erhebliche Schäden auf, was eine eingehende Untersuchung des Zustands der Deckenbalken im ersten Obergeschoss erforderlich macht.

Im Münchinger Rathaus prüfen Experten insbesondere den Zustand der Decke des 1. Obergeschosses.

Im Münchinger Rathaus prüfen Experten insbesondere den Zustand der Decke des 1. Obergeschosses.

„Die bisher untersuchten Holzbalken in Dach und Decken sind teilweise so stark beschädigt, dass eine Erneuerung oder Verstärkung notwendig ist“, berichtet Fachbereichsleiter Hoch- und Tiefbau Alexander Bagnewski. Bisher unbekannt war, laut Bagnewski, dass auch innenliegende Balken massive Schädigungen aufweisen.

Das hinzugezogene Ingenieurbüro ingenieurbürograu Wurst.Wisotzki. GbR, spezialisiert auf Baustatik, Tragwerksplanung und die Sanierung historischer Bauten, hat weitere Schwierigkeiten im historischen Gebäude festgestellt.

Im Laufe der Jahrhunderte sind am Münchinger Rathaus viele Umbauten und Sanierungen mit unterschiedlichen Materialien durchgeführt worden, die den Zustand des ursprünglichen Gebäudes stark verändert haben.

Im Laufe der Jahrhunderte sind am Münchinger Rathaus viele Umbauten und Sanierungen mit unterschiedlichen Materialien durchgeführt worden, die den Zustand des ursprünglichen Gebäudes stark verändert haben.

Moritz Hiller vom Ingenieurbüro erklärt: „Unsere Berechnungen zeigen, dass es an einigen Stellen zu einer Überlastung der Statik kommt, die teilweise über 50 Prozent liegt. Das ist nach neuesten Normen nicht mehr zulässig“. Insbesondere sorgt eine Wand in der Mitte des Gebäudes, die vom Dachgeschoss bis zum 2. OG reicht, für eine zu hohe Gewichtsbelastung. Da im darunter liegenden Stock die Wand nicht weiter geführt wird, müssen die Deckenbalken das Gewicht aufnehmen.

Patrick Pressel, Geschäftsführer des Zimmererbetriebs muny, der aktuell die Sanierung durchführt vermutet, dass viele Umbauten und Sanierungen im Laufe der Jahrhunderte den Urzustand des Gebäudes massiv verändert haben und dies nun korrigiert werden muss.

Eine Überprüfung des Zustands der Decke im ersten Obergeschoss sehen die Experten daher als zwingend notwendig an.

Da sich die Baumaßnahmen nun von außen nach innen ausweiten, sieht Dieter Keller, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, die Notwendigkeit einer „Zäsur“: „Die ohnehin durch die Sanierung belasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die noch im Rathaus Münchingen ihre Arbeitsplätze haben, müssen umquartiert werden. Ein Arbeiten bei den laufenden Bauarbeiten wird dann nicht mehr möglich sein.“ Betroffen sind zwölf Personen der Personalabteilung. „Aktuell prüfen wir verschiedene Möglichkeiten zur vorübergehenden Unterbringung der Kollegen und Kolleginnen", berichtet Keller weiter.

Wie lange die Maßnahme dauern wird und welche Mehrkosten auf die Stadtverwaltung zukommen, lässt sich noch nicht beziffern. Sicher ist jedoch, dass die Arbeiten bis mindestens ins kommende Jahr andauern werden. Einige Arbeiten an der Außenfassade können erst bei trockener Witterung nach dem Winter durchgeführt werden.

Das Gerüst und die aktuelle Verkehrsregelung am Rathaus in Münchingen müssen bis 2024 bestehen bleiben.

Patrick Pressel, Geschäftsführer des beauftragten Fachbetriebs muny erläuterte dem Gemeinderat die Schäden der Holzbalken in Decken und Wänden im historischen Rathaus.

Patrick Pressel, Geschäftsführer des beauftragten Fachbetriebs muny erläuterte dem Gemeinderat die Schäden der Holzbalken in Decken und Wänden im historischen Rathaus.