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Korntal scheint ein gutes Pflaster für die Nächstenliebe - Ehrenamtspreis 2022 an Karin Falk


Frau Karin Falk macht seit vielen Jahren die Bedarfe und Bedürfnisse derer, die in unserer Gesellschaft schwächer gestellt sind, zu ihrem eigenen, unmittelbaren Anliegen.

Sie hilft einzelnen bedürftigen Menschen und Familien mit alltagspraktischer Hilfestellung und versorgt auch mal mit dem notwendigsten zum Leben, wo ihr dies erforderlich erscheint. Im Corona-Lockdown war dies beispielsweise so als viele ältere Mitbürger, ob der wechselnden Informationslage und kaum noch zumutbarer Fernsehbilder aus dem Ausland, verängstigt das Haus nicht mehr verlassen sollten oder wollten.

Überhaupt, die Einsamkeit, die insbesondere mobilitätseingeschränkte ältere Menschen trifft, begegnet ihr viel zu häufig. Weil sie sich interessiert und Menschen nicht gleichgültig sondern mit einer fragenden Zuwendung begegnet.

Bei der Verleihung des Ehrenamtpreises wurde ein Video gezeigt

Und so öffnen sich ihr die Menschen und berichten von ihren persönlichen Nöten. Und sie begegnet ihnen unmittelbar, mit dem was naheliegend und hilfreich ist: Verbindliche Besuche, Aufmerksamkeit, Begleitung zum Arzt oder zu Behörden. Das kann auch mal darauf hinauslaufen, dass eine Pflegesituation nur mehr stationär bewältigt werden kann und dann stehen unvermittelt Wohnungsauflösung, Hilfeanträge, Umzug und vieles mehr an, das ohne Angehörige gestemmt werden muss.

Viele offene Fragen und Nöte haben auch diejenigen, die nach Flucht vor Krieg und Verfolgung bei uns angekommen sind. In Korntal hat es einen besonderen Bedarf in einer Einrichtung gegeben, für die das Landratsamt unmittelbar zuständig war, vor Ort aber keine ausreichende Begleitung und personelle Kontinuität gewährleisten konnte. Frau Falk konnte die entstandene Lücke in ihrer Nachbarschaft nicht verborgen bleiben und half vielfältig. Ob es darum ging, mit Ärzten zu verhandeln die Asylbewerber nicht so gerne behandeln wollten, oder Hausaufgabenbetreuung für ein wissbegieriges Mädchen in einem bildungsfernen Umfeld zu leisten.

Zettelgroße Aufrufe, im Vorgarten platziert, mit sehr konkreten Vorgaben für Kleidung, Geschirr, Ausstattungsbedarf. In Korntal könnte das funktionieren – und hat funktioniert.

Wie schon einmal, als Frau Falk die Idee kam ihrem Fahrrad, vor einem größeren Einzelhändler abgestellt, mit Luftballons und einem Plakat zu versehen. Diesmal ging es um nicht mehr geliebtes Spielzeug, dass woanders noch Freude und Nutzen entfalten kann. Etwa zehn persönliche Kontakte und ebenso viele Kisten Spielzeug kamen dabei heraus – einfach so.

Auf die Idee, am Samstagnachmittag die übriggebliebenen Backwaren der ansässigen Bäcker abzuholen, um damit beispielsweise in den Jugendhilfeeinrichtungen für überraschende Freude zu sorgen, kam sie, als Backwaren vielerorts selbstverständlich im Müll entsorgt wurden und Nachhaltigkeit noch wenig in unseren Lebenszusammenhängen vorkam.

Korntal scheint auch ein gutes Pflaster zu sein für eine Frau die stets „der Stadt bestes“ sucht und für die Nächstenliebe selbstverständlich „Liebe in Aktion“ bedeutet. Menschen helfen ihr gerne beim Helfen. Und manche bewundern den Mut, die Zuversicht und die Bedingungslosigkeit ihres Handelns.