Strohgäuwasser-Versorgung feiert Richtfest in Heimerdingen
In nur wenigen Monaten wird die Kammer mit 900 m³ Wasser - das entspricht etwa 7.500 Badewannen - befüllt. Und dort, wo aktuell noch das Betondach zu sehen ist, wird im wahrsten Sinne des Wortes Gras über die Sache gewachsen sein. Denn das Flachdach des Gebäudes wird mit Erde aufgeschüttet und bepflanzt.
Am 19. September lud die StroWa zum Richtfest auf's Dach der Kammer und Anwohnerinnen und Anwohner, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der Mitgliederkommunen, Vertreterinnen und Vertreter der EnBW, der Baufirma und des Architekturbüros folgten der Einladung und stiegen erst auf das Dach und dann zur Besichtigung in die Kammer. Zur Begrüßung sprach der Verbandsvorsitzende Alexander Noak. „Schade, dass wir das beeindruckende historische Gewölbe nicht erhalten konnten, aber die alte Kammer hat zu viel Wasser verloren und entsprach auch nicht mehr den Standards der heutigen Zeit“, berichtete Noak.
Sichtlich erfreut zeigte sich der Verbandsvorsitzende vom reibungslosen Verlauf der Bauarbeiten und dass „die erste Dichtigkeitsprüfung bereits erfolgreich abgeschlossen wurde.“
Was waren die besonderen Herausforderungen beim Bau?
„Eine Baustelle mitten im Wohngebiet ist natürlich immer eine Herausforderung“, weiß Hans-David Riker vom Ingenieurbüro Riker und Rebmann. Bevor die Errichtung der Wasserkammer starten konnte, mussten erstmal 800 m³ Aushub abgetragen und abtransportiert werden. Das entspricht ca. 80 LKW-Fahrten.
Für die Geduld und das Verständnis dankte Alexander Noak den anwesenden Anwohnerinnen und Anwohnern. Diese interessierten sich insbesondere für die geplante Photovoltaik-Anlage. Hierzu gibt es bislang eine Machbarkeitsstudie und aktuell wird die Umsetzung geprüft.
Was haben die Korntal-Münchinger Bürginnen und Bürger davon?
Die neue Wasserkammer gehört zur Strohgäuwasser-Versorgung, die Korntal-Münchingen, Ditzingen, Hemmingen und weitere Kommunen mit frischem Trinkwasser versorgt. Wer also in 2025 in der Badewanne sitzt und den Wasserhahn aufdreht, badet vielleicht in Wasser, das durch die neue Wasserkammer floss.
Hochbehälter Heimerdingen Wasserkammer 2
-Daten und Fakten-
Gesamtkosten: Rund 1,13 Mio. € netto, ohne zusätzliche Leistungen
Voraus. Baukosten, inkl. Zusatzleistungen: rund 1,3 Mio. Euro netto
Startschuss: 22.11.2023
Plan Fertigstellung: Anfang 2025
Historische Daten des Hochbehälters Heimerdingen
1874: Die Gemeinde Heimerdingen errichtet im Strudelbachtal ein kleines Wasserwerk und einen Wasserbehälter auf der Hohe Warte mit ca. 300 m³ Inhalt. Das war der erste Teil der Kammer 2.
1907: Nach Gründung der Strowa Übernahme des Wasserwerks und des Hochbehälters Heimerdingen.
1915: Erweiterung des Hochbehälters durch eine zweite Kammer auf 600 m³.
1984: Neubau der Kammer 1 mit einem Inhalt von 1080 m³ und des jetzigen Einsteighauses.
Anschließend Zusammenschluss der beiden alten Kammern zur Kammer 2 mit 640 m³ Inhalt.
2023: Abbruch der Kammer 2, die mit fast 150 Jahre lange bestanden hatte.
2024: Neubau Kammer 2 mit ca. 900 m³ Inhalt.