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1.000 Euro von der Bürgerstiftung fürs Demenzcafé des DRK Münchingen


Die Bürgerstiftung wurde im Dezember 2008 im Rahmen der „Stiftergemeinschaft der Kreissparkasse Ludwigsburg“ errichtet und ist eine sogenannte nichtselbständige Stiftung, auch Treuhandstiftung genannt. In diesem Jahr konnten sich Einzelpersonen, Vereine und Organisationen bis zum 3. April 2024 um eine Zuwendung bewerben. Am 16. April 2024 hat der Stiftungsrat über die Zuwendungen entschieden. Ein Betrag in Höhe von 2.520 Euro wurde für drei verschiedene gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. Davon gingen 1.000 Euro an das „Café mit Herz“ des DRK Münchingen.

Die Grafik zeigt fünf Senioren an einem Tisch mit Kuchen.

Was ist das „Café mit Herz“?

Die Wohlfahrts- und Sozialarbeit des DRK Münchingen bietet seit Mai 2024 das „Café mit Herz“ für Mensch mit Gedächtnisschwäche oder Demenzerkrankung an. Die Idee hatte Barbara Schlotter, die zusammen mit drei anderen Ehrenamtlichen jeden Donnerstag das Demenzcafé betreut. Eva Ludwig, Inhaberin der Stelle Älterwerden in Korntal-Münchingen bei der Stadtverwaltung, hat Schlotter und das DRK Münchingen zusammengebracht. Als Veranstaltungsort konnten sie die Katholische Kirchengemeinde St. Joseph gewinnen. Dank der Initiative können die Betroffenen sich nun donnerstagnachmittags von 14:30 bis 17:30 Uhr im barrierefreien katholischen Gemeindezentrum in Münchingen treffen. Sie sollen sich wohlfühlen und eine schöne gemeinsame Zeit erleben. Die pflegenden Angehörigen soll das Demenzcafé einmal wöchentlich entlasten. Schließlich gibt es zu wenig Pflegeplätze im Landkreis. Das bereitet Ludwig Sorge: „Von daher müssen wir schauen, wie es in Zukunft gestaltet werden kann, dass Menschen mit Demenz gut zuhause leben können. Das Demenzcafé ist für Münchingen ein wichtiger Baustein. Es muss viele kleine Angebote und Hilfen geben, damit die Angehörigen die Pflege zuhause gut stemmen können. Menschen mit Demenz brauchen Schutzräume, in denen sie sich nicht für ihre Demenz schämen müssen, in denen sie angenommen werden, wo ihre Ressourcen im Vordergrund stehen.“

Wofür werden die 1.000 Euro genutzt?

„Zu Beginn war die Ausbildung der Ehrenamtlichen und die Anschaffung von Materialien notwendig“, erzählt Anna-Selina Pokorny, Pressewartin und stellvertretende Wohlfahrt- und Sozialleitung beim DRK Münchingen. Die Ausbildung dauert 30 Stunden, muss nach Unterstützungsangebote-Verordnung (UstA-VO) gestaltet sein und wird auch von einer Krankenpflegefachkraft betreut. Ludwig und Schlotter haben Teile der Ausbildung selbst geleitet, für andere wurden Referenten gefunden. Zu den benötigten Materialien gehört beispielsweise Kleidung für die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer, Bälle und Therabänder, aber auch Schutzbezüge für die Stühle im Gemeindehaus.

Doch es gibt auch laufende Kosten. Das Café bietet eine gleichbleibende Struktur mit wöchentlich wechselnden Themen. Zu Beginn gibt es immer Kaffee und Kuchen, danach einen Impuls zu einem vorbereiteten Thema. Dafür wird auch die Tischdeko angepasst. Während der Europameisterschaft war dies zum Beispiel das Thema Fußball. Damit sollen die Seniorinnen und Senioren ins Gespräch kommen, etwa übers Fußballspielen zu Jugendzeiten. Im Anschluss gibt es eine Runde Gymnastik, beim Thema Fußball passenderweise mit einem Ball. Alternativ kann es je nach Thema jedoch auch ein Kreativangebot geben, dann wird vielleicht gesungen oder gebastelt. Auf eines kann man sich verlassen: Abgeschlossen wird immer mit einer Entspannungsrunde.

Positive Effekte bereits sichtbar

Obwohl es das „Café mit Herz“ erst seit wenigen Monaten gibt, bemerken die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer schon einen positiven Effekt. Die teilnehmenden Seniorinnen und Senioren können eine Beziehung zu den vier Ehrenamtlichen aufbauen, die jede Woche da sind. Wer anfangs zurückhaltend war, spricht jetzt oft schon offener über die wechselnden Themen wie Fußballturniere aus Jugendzeiten.

Für die Teilnahme am Café und die Betreuung fällt ein Unkostenbeitrag von 20 Euro pro Nachmittag an. Dies kann dem Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung angerechnet werden.

Schnuppertermin während der Woche der Demenz

Es gibt noch freie Plätze im Café mit Herz. Am 26. September können Betroffene im Rahmen der Woche der Demenz kostenlos reinschnuppern. Eine Anmeldung ist bis zum 20. September bei Frau Schlotter (Telefon) möglich. Wer sich bereits sicher ist und nicht bis Ende September warten möchte, kann sich beim DRK Münchingen anmelden: per E-Mail oder per Telefon (Anrufbeantworter, bitte eine Telefonnummer für den Rückruf angeben).

Alle weiteren Programmpunkte im Rahmen der Woche der Demenz finden Sie auf der Unterseite „Senioren“ 

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Redakteur / Urheber
Mara Kasten