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Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr mit Überraschungen


Als Fabian Kunberger am  31. März in der Aula des Gymnasiums an das Rednerpult tritt, spricht er als der erste hauptamtliche Kommandant zu den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Und gleich zu Beginn hatte er ein paar Überraschungen für den Abend angekündigt. „Heute ist alles a bissle anders“, verspricht er.

Was aber nicht fehlen durfte an diesem Abend war das Vesper zur Stärkung, bevor es mit den traditionellen Berichten aus den Abteilungen sowie Ehrungen und Beförderungen losging. Auch bei dieser Hauptversammlung hieß es für den Kommandant Fabian Kunberger, Bürgermeister Dr. Joachim Wolf, den Abteilungskommandanten Gerald Hanle sowie dem stellvertretenden Kommandanten Jürgen Hieber jede Menge Urkunden und Geschenke an verdiente Kameradinnen und Kameraden zu übergeben: 20 Beförderungen, eine Traditionsnadel der Jugendfeuerwehr, 7 Ehrungen, 8 Würdigungen ausgeschiedener Ausschussmitglieder und drei Verabschiedungen standen auf dem Programm.

Einen Rückblick über das vergangenen Jahr aus Sicht der Feuerwehr gab Jürgen Hieber: Insgesamt wurde die Wehr im Jahr 2022 194 Mal alarmiert – in 2021 waren es 177 Einsätze. Zu 96 Einsätze mussten sie in Korntal und zu 98 in Münchingen ausrücken. Die Einsatzstunden belaufen sich auf 182,5. Übungsstunden der Frauen, Männer und Jugendlichen waren es 1071. Nach wie vor „ärgerlich“ sind laut Hieber die unnötig ausgelösten Alarme der Brandmeldeanlagen von Hotels. Erfreulich hingegen ist die Zusammenarbeit der Abteilungen und die Aufnahme drei neuer Kameraden. Auch von der Jugendfeuerwehr und der Altersabteilung gab es Berichte mit positivem Tenor. Während man es bei der Jugendfeuerwehr schafft mittels Werbung, Kinder und Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern, hofft man bei der Altersabteilung auf das Rentenalter der Babybommer.

So weit, so üblich.

Absoluten Seltenheitswert hatte dagegen die Vergabe der Ehrenmitgliedschaft.

„Sie waren 16 Jahre oberster Dienstherr der Freiwilligen Feuerwehr und haben alle Höhen und Tiefen mitgemacht“, wandte sich der Kommandant an Bürgermeister Wolf. „Ein gutes Verhältnis zwischen Feuerwehr und Stadt ist essenziell und das haben Sie sich schnell zu Herzen genommen. Wir möchten Sie heute zum Ehrenmitglied unserer Wehr ernennen!“ Dies hatten der Feuerwehrausschuss und der Gemeinderat bereits im Vorfeld beschlossen.

Und das passende Geschenk für Dr. Wolf gab es auch schon gleich: Ein Rucksack mit Bergbrille, der bis oben hin gefüllt war mit allem, was man zu einem zünftigen Vesper braucht. Schließlich erwandern die Mitglieder der Korntal-Münchinger Wehr einmal im Jahr hohe Bergwipfel, um auch fernab der Heimat die Kameradschaft zu vertiefen.

In seiner letzten Ansprache als oberster Dienstherr ging Dr. Wolf auf die Höhepunkte des vergangenen Jahres ein.

Ein wichtiger Meilenstein war die Schaffung der hauptamtlichen Kommandantenstelle. „Wenngleich das Überstundenkonto des Kommandanten in nur wenigen Wochen auf über 100 Stunden angestiegen ist. Das zeigt, dass 50 Prozent immer noch nicht reichen.“

Zudem sprach Dr. Wolf über die Schaffung der Stabsstelle für den Bevölkerungsschutz, die in Betriebnahme des Fahrzeugs LF10 und seinen ganz persönlichen Zugang zur Feuerwehr. „Als ich vor 16 Jahren mein Amt antrat, kannte ich die FFW nur von außen. Dann durfte ich sie auch von innen kennenlernen und habe schnell gemerkt: Da steckt viel mehr dahinter. Das ist mehr als eine kameradschaftliche Truppe, die ihrem Hobby frönt.“ Er honorierte das Engagement der Menschen bei der Feuerwehr, die er als „durchweg ehrliche und aufrichtige Personen von einem besonderen Menschenschlag zu schätzen gelernt hat“.

Und hört man seinen und den Worten des Kommandanten Fabian Kunbergers an diesem Abend zu, so sind Gerald Hanle und Jürgen Hieber genau von diesem Menschenschlag. Sie packen an, wenn sie gebraucht werden. Insbesondere als im Jahr 2020 der Kommandant Thomas Bräuner die Wehr frühzeitig verlässt, haben sich die beiden Männer nicht geschont und die Vertretung für viele Monate übernommen.

„Dafür ging viel Zeit und vor allem auch Freizeit drauf“, hob Fabian Kunberger hervor. Deshalb hat die Feuerwehr beim Überraschungsgeschenk an die beiden auch die Partnerinnen mitbedacht. Ein Gutschein für ein feines Restaurant bei Heilbronn.

Ob sie ihren Einsatz-Pieper an diesem Abend daheim lassen dürfen?