Liebstes Hobby zum Beruf gemacht - der neue Stadtarchivar stellt sich vor
Hochmotiviert erzählte der 35-Jährige in einem Gespräch mit der Amtsblattredaktion, wie er sein Hobby zum Beruf machte und warum ihn Straßennamen faszinieren.
Was haben Sie davor gemacht?
Eigentlich bin ich gelernter Steuerfachangestellter und das habe ich auch in Zazenhausen ausgeführt, bevor ich hier anfing. Mein geschichtliches Interesse ist aber schon geweckt worden, als ich noch ein kleiner Bub war: In meinem Heimatort Metterzimmern stand die Ortsgeschichte auf dem Stundenplan und ich war hin und weg. Das hat mich einfach total interessiert. Spannenderweise hatte ich da schon die ersten geschichtlichen Berührungen mit Münchingen. Der berühmte Pfarrer Johann Friedrich Flattich ging von Metterzimmern nach Münchingen.
2017 zog ich dann ebenfalls nach Münchingen. Über mein Interesse kam ich 2019 in den Vorstand des Heimatvereins Münchingen und bin seit 2022 Schriftführer.
Was ist Ihre Aufgabe als Archivar?
Ich bewerte, was bei der Stadtverwaltung archivwürdig ist, sortiere Unterlagen und Dokumente aus beziehungsweise bereite sie für das Archiv vor. So müssen zum Beispiel Akten speziell verpackt und verschnürt werden.
Für die Bürger bin ich natürlich auch Ansprechpartner, wenn sie Ahnenforschung betreiben. Sie sind immer eingeladen, auf mich zuzukommen mit ihren historischen Fragen und Anliegen. Auch mit klassischen Dachbodenfunden und Geschichten von früher dürfen Sie zu mir kommen.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf meine Kolleginnen und Kollegen. Auf gute Gespräche und Begegnungen mit den Einwohnern.
Auch habe ich schon eine Buchidee! Mich faszinieren die Straßennamen von Korntal und Münchingen. Die Älteren sagen in Münchingen zum Beispiel „Bettelgass‘“ anstatt Markgröninger Straße. Ich möchte unter anderem den dörflichen Sprachgebrauch aufschreiben, bevor er verloren geht. Kennen Sie denn das Hexengässle in Münchingen?