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„Statt Dornen wachsen Zypressen, statt Brennesseln Myrten…“ Trifft die Prophezeihung Jesajas auch auf den Bibelgarten in Münchingen zu? Davon will sich Bürgermeister Dr. Joachim Wolf gleich nach seiner Eröffnungsansprache des biblischen Rundwegs vom Seniorenzentrum Spitalhof überzeugen. Zuvor wagt er gleich selbst eine Prophezeihung: „Die Korntal-Münchingen haben eine hohe Affinität zu christlichen Werten. Deshalb wird dieser Bibelgarten hohen Anklang finden.“ Doch nicht nur über die religiösen Motive freut sich Bürgermeister Dr. Joachim Wolf. „Den Sinnesgarten halte ich für ältere Menschen, die sich nicht mehr öffnen können, für besonders wertvoll.“ An einem Projekt, an dem so viele ehrenamtlich mitgearbeitet haben, trägt die Stadt auch gerne ihren Beitrag dazu bei. Außer einem Spendenscheck hat Bürgermeister Dr. Joachim Wolf noch etwas Knusprigeres für den Spitalhof organisiert: „Schon bei meiner letzten Tour im Sommer habe ich versprochen, dass ich die Roten Würste spende, wenn wir den Bibelgarten eröffnen.“ Begeisterter Applaus des Publikums, das auf den Bierbänken vor den Spitalhof bereits das Grillgut aus dem Rathaus genießt.

Der Bibelgarten soll ein Rückzugsort für alle Besucher werden

Jung und Alt sitzen dort gemütlich zusammen. Jung und Alt sollen auch zukünftig gemeinsam durch den Bibelgarten am Spitalhof schlendern. „Wir wollen unseren Bewohnerinnen und Bewohner eine zweite Heimat bieten – die neue Attraktion für die Enkel und alle Besucher ergänzt unsere Arbeit ganz vortrefflich“, lobt Gerd Schweizerhofer, Vorstand der Evangelischen Altenheimat, des Trägers vom Spitalhof.

Im Bibelgarten warten nun die symbolischen Installationen wie das Schweinchen, der Esel und die Pferdchen vor der Arche Noah auf den Bürgermeister. Ausnahmsweise darf sich bei dieser ersten Besichtigung des Rundweges sogar ein „Wolf“ unter die Schafe der Herde des fürsorglichen Hirtens wagen.

Am 16. Mai wird im Bibelgarten ein Taizé-Gottesdienst gefeiert

Dass nicht nur die Natur genossen wird, sondern auch biblische Geschichten erzählt werden, gehört für Patricia O’Rourke, die Leiterin des Spitalhofes und Dr. Otto Koblinger, Vorsitzender vom Förderkreis des Spitalhofes zum Konzept ihres Bibelsgartens. Genau wie die geplanten Veranstaltungen: „Am 16. Mai um 15.00 Uhr werden wir einen Taizé-Gottesdienst unter freiem Himmel feiern“, kündigen sie an.

Das neue Klangspiel wird Teil der Musiktherapie

Wie kommuniziere ich mit jemanden, der nicht reden kann oder will? „Mit dem Klangspiel im Bibelgarten können wir miteinander in einen Dialog treten“, sagt Musiktherapeut Michael Bäßler. Er freut sich, dass er das Klangspiel zukünftig in seine Musiktherapie für die Bewohnerinnen und Bewohner einbauen kann. Denn „Musik ist die Sprache der Seele.“

Wetterfeste Metallschilder führen durch den Rundweg

Um welche biblische Geschichte es sich bei jeder „Station“ eigentlich dreht, verkünden die wetterfesten Cortenmetall-Schilder, die der Metallkünstler Mortiz Hofmann angefertigt hat. Der Münchinger hat ein einfaches Prinzip angewandt, um die Beschilderung einheitlich zu halten: „Die Texte werden am Computer geplant und als fertige Dateien in die Walze zum Ausstanzen eingegeben.“