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Kinderbetreuung im Hort in Zeiten von Corona


Der Hort ist eine feste Institution, ohne den viele Eltern ihren Alltag mit dem Berufsleben nicht schaffen könnten. Auch in den Ferien ist er eine wichtige Einrichtung zur Betreuung der Grundschüler. Im Interview erzählt Sabine Koestler als Leiterin des Horts in Korntal wie ihr Start in der Einrichtung unter Pandemiebedingungen gelang.

Frau Koestler, Ihr erster Arbeitstag als Leiterin des Horts Korntal war am 1. März 2020 – kurz danach ging das Land in einen Lockdown. Wie haben Sie das erlebt?

Ja, ich bin voll reingerannt in die Corona-Zeit. Der Übergang war schon heftig. Ich kannte den Hort ja schon davor und dann prasselten all die Verordnungen und die daraus resultierenden Umsetzungen auf uns ein. Für uns als Personal, für die Eltern und Kinder war das eine riesige Umstellung und Herausforderung. Erst durften wir nur eine Notbetreuung anbieten. Und dann ging es weiter mit sich ständig verändernden Verordnungen – quasi bis heute. Ständig mussten wir uns umorientieren.

Wie haben die Kinder und Eltern reagiert?

Die Kinder haben es sehr gut gemacht. Anfangs waren es sehr viele Einschränkungen im Hort. Alles was vorher normal war wie gemeinsames Essen und sich in den Räumen bewegen war jetzt nicht mehr so. Von den Eltern gab es glücklicherweise auch größtenteils Verständnis.

Ich bin allen sehr dankbar – meinem Team, den Kindern und auch den Eltern, dass wir das gemeinsam so hinbekommen. Ganz besonders freuen wir uns aber, wenn wir wieder richtig loslegen und planen können. Viele schöne Projekte und Ideen haben wir aktuell in der Schublade und die warten nur darauf aktiviert zu werden.

Haben Sie viele Erstklässler im September aufgenommen und wie schafften Sie und Ihr Team die Eingewöhnung?

Ja, aktuell haben wir sehr große Gruppen. Im September kamen über 30 Erstklässler neu zu uns.

Das ist schon die zweite Generation Kinder, die wir in Corona-Zeiten eingewöhnen. Ich bin froh, dass es doch sehr gut klappt. Ein tolles Modell ist etwa eine Art Patenschaft der Viertklässler für die Kleinen. Sie machen das so toll und mit so viel Freude und zeigen den Erstklässlern gern, wie es hier abläuft.

Der Hort ist ein Ort des Miteinanders und der Sozialisation. Gelingt das trotz Masken und Corona-Regeln?

Die Mimik mit Maske fehlt einfach. Das muss man schon sagen. Den Kindern geht es überwiegend trotzdem gut damit. Man merkt, dass sie sich bei uns wohl fühlen. Sie können mit der Maske leben und spielen „quasi ganz normal“.

Das Miteinander ist uns im Hort nach wie vor sehr wichtig – ein ganz besonderes Projekt hat meine Mitarbeiterin Konstantina Laina mit den Kindern für Senioren im letzten Jahr gestartet. Einzelne Erzieherinnen haben sie mit viel Freude unterstützt. Die Mädchen und Jungs haben eine Box mit Bildern und Geschenken als Zeichen der Hoffnung gebastelt.

Auf all unsere liebsten Aktionen im Hort wie gemeinsam zu Backen, mal einen Obstsalat zu machen und auf einen Ausflug zu gehen, mussten wir verzichten. Dafür freuen wir uns umso mehr darauf, das alles bei gegebener Zeit wieder zu starten.

Teamsitzung im Hort Korntal

Was steht an? Teamsitzung im Hort Korntal

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Redakteur / Urheber
Angela Hammer