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Am vergangenen Freitag traf sich die FFW zum ersten Mal wieder zur Jahreshauptversammlung unter immer noch besonderen Bedingungen in der Albert-Buddenberg-Halle. Man verzichtete auf das traditionelle Vesper und war nur mit einer reduzierten Personenanzahl vor Ort.

„Die Aktivitäten in 2020 hielten sich in Grenzen, vor allem der Übungsbetrieb war stark eingeschränkt. Trotzdem konnten wir eine verlässliche Feuerwehr stellen“, berichtete Jürgen Hieber, stv. Kommandant. „Im Jahr 2020 hatten wir 182 Einsätze, davon waren 96 Einsätze in Münchingen und Kallenberg und 86 Einsätze in Korntal. Davon waren 96 Brandeinsätze, 83 Hilfeleistungseinsätze sowie 3 Sicherheitswachdienste“, so der stellvertretende Kommandant. Hierbei wurden insgesamt 2017 Einsatzstunden geleistet, das sind 183 Stunden weniger als im Jahr 2019.

Der Personalstand zum 31.12.2020 betrug für Korntal 53 Angehörige und für Münchingen 60 Angehörige.

Überraschender Ausfall des Kommandanten

2020 hielt noch eine weitere überraschende Herausforderung bereit, die die Feuerwehr erfolgreich meistern sollte: Der Kommandant Thomas Bräuner legte sein Amt nach 13 Jahren nieder, da er aus der Stadt zog. In Abstimmung mit dem Kreisbrandmeister erfolgte eine Übertragung der Amtsgeschäfte auf den stellvertretenden Kommandanten Jürgen Hieber zum 01.07.2020. Der Münchinger Abteilungskommandant Gerald Hanle unterstützt ihn seitdem bei der Erfüllung der Aufgaben. Bürgermeister Dr. Wolf dankte sowohl dem ausgeschiedenen Kommandanten als auch den beiden Abteilungskommandanten für ihren Einsatz. „Es ist bewundernswert mit welcher Selbstverständlichkeit die Kameraden den schweren Job übernommen haben.“ Denn der Job habe es aufgrund zunehmender Bürokratie, Verantwortung und Komplexität in sich und sei heutzutage in Gemeinden der Größe von Korntal-Münchingen nicht mehr rein ehrenamtlich zu meistern, führte der Rathauschef weiter aus. „Ich werde versuchen, den Gemeinderat davon zu überzeugen, dass wir die Stelle des Kommandanten hauptamtlich in Teilzeit ausschreiben“, so Dr. Wolf.

Kurz nach Ehrung Verlust eines Kameraden zu beklagen   

Gerald Hanle, Abteilungskommandant von Münchingen, blickte in seinem Bericht ebenfalls auf 2020 zurück und erinnerte sich an die schicksalshafte Ehrung des Feuerwehrkameraden Hermann Bohm. „Nachdem unser langjähriger Abteilungskommandant und Kamerad Hermann Bohm mit 65 Jahren in den Feuerwehrruhestand ging, verabschiedeten wir ihn am 11. Mai coronabedingt in einer kleinen Feierstunde.“ In gebührendem Rahmen wurde ihm vom Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden Klaus Haug das silberne Feuerwehrehrenkreuz verliehen und Dr. Wolf verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft der FFW für seine hervorragende Arbeit und sein menschliches Wirken. „Nur ein paar Wochen später am 3. Juni verstarb unser Kamerad Hermann Bohm. Wir haben einen guten und sehr menschlichen Kameraden verloren, der sein Wirken in den Dienst der Allgemeinheit stellte“, berichtete Hanle. Für alle verstorbenen Mitglieder der FFW wurde eine Schweigeminute abgehalten.

Jugendfeuerwehr bewies Kreativität  

Corona machte das Üben bei der Feuerwehr in 2020 zeitweise unmöglich. Das galt natürlich auch für die Gruppenstunden der Jugendfeuerwehr. Doch so schnell gab man bei der Jugendfeuerwehr nicht auf. Der Jugendwart Cornelius Wuwer berichtete, dass man die Jugendlichen, die ohnehin von Home-Schooling betroffen waren, nicht allein lassen wollte und so überlegte man sich, wie man den Jungen und Mädchen ein Online-Angebot machen konnte. Am 28. April 2020 ging es los mit dem Thema Gefahrgut. Schnell stellte sich heraus, dass das Onlineangebot aber nicht von allein läuft und personalintensiv ist. So machten die Verantwortlichen viele Erfahrungen und professionalisierten ihr Angebot nach der Weihnachtspause dann mit Playmobil-Filmmaterial und interaktiven Powerpointfolien. Seit Pfingsten 2021 üben die 15 Jugendlichen das Löschen und vieles mehr wieder in Präsenz.

An Kreativität in Corona-Zeiten mangelte es auch bei den Erwachsenen der FFW nicht. So entstand das Projekt Sound of Silence mit dem Musikverein Münchingen. Frank Di Marco spielte im Korb der Drehleiter an den Rathäusern in Korntal und Münchingen und im Stadtteil Kallenberg den Song von Simon and Garfunkel. Außerdem entstand ein Imagefilm der FFW in der „ruhigen“ Corona-Zeit.

Offizielle Übergabe der Drehleiter und des Mannschaftswagens

Hoher Besuch kündigte sich zudem zur Jahreshauptversammlung an – wurde doch die „Königin der Feuerwehrfahrzeuge“, wie die Drehleiter in Feuerwehrkreisen auch heißt, offiziell in Empfang genommen. Mit einem symbolischen Schlüssel aus süßem und einem aus saurem Teig überreichte Dr. Wolf den beiden Kommandanten die Drehleiter und das MTF – Mannschaftstransportfahrzeug (siehe dazu auch gesonderten Bericht unter Feuerwehr).  Während das MTF schon seit einem Jahr in Benutzung ist, werden die Kameraden und Kameradinnen aktuell für die Bedienung des hochmodernen DLA(K)23-12 mit einer Rettungshöhe von 23 Metern ausgebildet.

Doch damit ist der Fuhrpark noch nicht komplett. Die Ausschreibungen des Einsatzleitwagens (Abt. Münchingen) und des Kommandowagens (Abteilung Korntal) waren laut Dr. Wolf nicht erfolgreich und eine neue Ausschreibung soll baldmöglichst erfolgen.

Beförderungen und Ehrungen

Sechs Kameraden wurden an diesem Abend befördert und drei wurden für ihre Verdienste geehrt. Teilweise waren diese nicht vor Ort.

• Oberfeuerwehrmann: Kranich, Fabian, Abteilung Münchingen
• Hauptfeuerwehrmann: Schneider, Alexander, Abteilung Korntal, Schmidt, Fabian, Abteilung Münchingen, Cornelius Wuwer, Abteilung Münchingen
• Oberlöschmeister              Becker, Christoph, Abteilung Korntal
• Hauptlöschmeister            Bauer, Matthias, Abteilung Münchingen

Ehrungen

• 15 Jahre aktiver Dienst: Hofmann, Konstantin, Abteilung Münchingen
• 25 Jahre aktiver Dienst: Betz, Michael, Abteilung Münchingen
• 60 Jahre Mitgliedschaft:  Krebs, Erich, Abteilung Münchingen
  
  
• Jugendfeuerwehr-Traditionsnadel: Stellmacher, Tom für langjähriges Engagement als Jugendsprecher der Jugendfeuerwehr Korntal-Münchingen