Die Gemarkung von Korntal-Münchingen zählt zum übergeordneten Naturraum der Schichtstufenlandschaft Südwestdeutschlands mit dem Neckarbecken und dem Keuperstufenrand. Die unterschiedliche Geologie spiegelt sich im Bodenmuster wider.
Boden
In Korntal herrschen, vereinfacht gesprochen, schwere Tonböden aus dem Keuper mit Bodenzahlen zwischen 40 und 60 vor. Typischerweise findet man deshalb schwere, kalkreiche Pelosole oder aus den Sandsteinen basenarme Braunerden vor. Die Mergel und Tone des Gipskeuper sind bekannt für ihre Bauprobleme (Rutschungen, Setzungen mit Rissen).
In Münchingen, auch "Perle des Strohgäus" genannt, findet man beste Lössböden auf Muschelkalk mit Bodenzahlen bis 90. Es handelt sich um die für das Strohgäu und das Lange Feld typischen Parabraunerden.
Untergeordnet kommen auch andere Bodentypen vor, die in Abhängigkeit von Ausgangsgestein, Topographie und Feuchte variieren.
Auskünfte über die Böden der Gemarkung geben die Geologische Karte, Blatt 7120 - Stuttgart Nordwest, die Bodenkarte, Blatt 7120 - Stuttgart Nordwest, die Reichsbodenschätzung (beim zuständigen Finanzämtern) die Flurbilanzkarte beim Landwirtschaftsamt Ludwigsburg.
Bodenbelastungen
Boden ist die oberste Verwitterungsschicht der festen Erdkruste, einschließlich des Grundes fließender und stehender Gewässer. Unsere Böden hatten seit der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren Zeit sich zu entwickeln.
Boden ist unentbehrlich und unvermehrbar. Er ist Lebensraum für Bodenorganismen, Standort für die natürliche Vegetation und für Kulturpflanzen.
Böden sind gefährdet durch:
- Versiegelung
- Schadstoffbelastung
- Schwermetalle, wie Chrom, Nickel, Cadmium und Quecksilber
- organische Schadstoffe, wie Dioxine und Furane
Maßnahmen zum Schutz des Bodens
- Festsetzungen im Bebauungsplan zum maximalen Versiegelungsgrad
- Flächensparende Bauweise, etwa durch Reihenhausbebauung, Ortskernsanierung, Schließen von Baulücken
- Streusalzverbot auch zum Schutz der Straßenbäume
- Das kommunale Entsiegelungsprogramm
Landwirtschaft
Mehr als die Hälfte der Markungsfläche (2071 Hektar) wird noch landwirtschaftlich und davon mehr als 80 % als Ackerland genutzt. Neben Weizen und vor allem Zuckerrüben spielt auch der Silomais als Futterpflanze eine wichtige Rolle.
Letzteres weist auf die Bedeutung der Viehhaltung vor allem von Schweinen und Rindvieh, aber auch Legehennen hin. Ein ansteigender Trend zur Pferdehaltung für den Freizeitsport als neue Erwerbsquelle ist auch in Korntal-Münchingen zu verzeichnen. Seit 1986 ist der Pferdebestand von 88 auf 149 (Stand 1994) angestiegen - eine Nische, die gerade im Ballungsraum Stuttgart gute Chancen hat. Der Erwerbsgartenbau deutet auf die Großstadtnähe hin.
Die wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft ist, wie in weiten Teilen des Landes, schwierig: Neben dem Problem der Rentabilität ist die Hofnachfolge häufig nicht gesichert. So hat in den vergangenen Jahren die Betriebsanzahl deutlich abgenommen, und zwar hauptsächlich auf Kosten der Vollerwerbsbetriebe mit weniger als 20 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Die Nebenerwerbsbetriebe haben sich im Vergleich dazu von 1979 bis 1995 mehr als verdoppelt, ein Strukturwandel, wie er in ganz Baden-Württemberg zu beobachten ist.
"Landwirtschaft braucht Jeder" - Korntal-Münchingen unterstützt daher die hiesige Landwirtschaft durch verschiedene Maßnahmen:
- Einen ökologischen Ausgleich leisten verschiedene Förderprogramme
- In die Kulturlandschaftspflege werden zunehmend landwirtschaftliche Betriebe einbezogen
- Die Direktvermarkterbroschüre wirbt für das Angebot der Landwirte, das durch folgende Vorteile überzeugt
- Gesunde, frische Nahrungsmittel
- Kontakt zwischen Erzeuger-Verbraucher
- lange Transportwege entfallen (geringeres Verkehrsaufkommen, bessere Luftqualität)
- tierfeindliche Transporte von lebenden Tieren entfallen
- Ackerlehrpfad der Münchinger Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzstelle